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Vielseitig aufgestellt – mit dem Studienfach Integrative Sozialwissenschaften

Foto: RPTU, Koziel

Eine Mischung aus Politikwissenschaften, Soziologie, Wirtschaft, Philosophie und Psychologie sei ihr Studiengang, berichtet Hanna-Lea Hackländer. Die Berufsperspektiven sind entsprechend vielfältig – und auch die praktischen Erfahrungen kommen während des Studiums nicht zu kurz: So hat sie ein Praktikum im Bundestag absolviert – und sich im Rahmen einer Exkursion nach Wien mit Außenpolitik und nuklearer Abrüstung beschäftigen können.

„Ich studiere Integrative Sozialwissenschaften. Als meine Freunde das erste Mal davon hörten, dachten sie, dass ich Sozialarbeit mit dem Schwerpunkt Integration studiere. Doch das trifft es überhaupt nicht“, lacht Hanna-Lea Hackländer, die ursprünglich aus der Südpfalz stammt – und vor etwa vier Jahren für ihr Studium nach Kaiserslautern gekommen ist. Warum hat sie sich ausgerechnet für dieses Fach entschieden? „Nach dem Abitur war mir klar, dass ich in Richtung Politikwissenschaften gehen möchte. Zunächst dachte ich ans Lehramt. Doch dann habe ich herausgefunden, dass es den Studiengang Integrative Sozialwissenschaften gibt.“ Die damit einhergehende Vielfalt habe sie sofort angesprochen. Denn wie der Begriff „integrativ“ in der Namensgebung besagt, kombiniert das Studienfach gleich mehrere Disziplinen zu einem großen Ganzen: „Die Mischung, die dieser Studiengang zu bieten hat, ist weitaus mehr als das, was man sich gemeinhin unter den Sozialwissenschaften vorstellt. Es ist eine Kombination aus Politikwissenschaften, Soziologie, Wirtschaft, Philosophie und Psychologie.“ Die Studierenden besuchen zu all diesen Teilgebieten verschiedene Lehrveranstaltungen. „Das findet man in dieser Form ansonsten an keiner anderen Uni in Deutschland.“

Bachelorarbeit über Extremismus-Forschung

Mittlerweile studiert Hanna-Lea Hackländer im neunten Fachsemester. In ihrer demnächst anstehenden Bachelorarbeit soll es um Extremismus in Deutschland gehen: „Momentan recherchiere ich noch dazu. Die genaue Forschungsfrage meiner Bachelorarbeit steht noch nicht fest.“ Welche Wahlmöglichkeiten lässt ihr Studiengang zu? „Man kann im Bachelor zwischen den Schwerpunkten Politik und Soziologie wählen.“ Mit der neuen Prüfungsordnung komme ein dritter Schwerpunkt hinzu, die Erwachsenenbildung. Im Master sei darüber hinaus ein technischer Schwerpunkt möglich. Hanna-Lea Hackländer hat sich für den Fokus auf die Politikwissenschaften entschieden. „In der Schule hatte ich Sozialkunde als Leistungskurs. Dabei ging es unter anderem um politische Theorien. All das wollte ich weiter vertiefen." Zudem interessiere sie sich für Außenpolitik und Sicherheitspolitik.

Praxis-Erfahrung im Bundestag

Ihr Wissen erweitert sie darüber hinaus als studentische Hilfskraft im Fachgebiet Politikwissenschaften: Lehrveranstaltungen habe sie so bereits mit vorbereitet, selbst Tutorien gegeben: „In einem Tutorium habe ich mit Erstsemestern deren Einführungsvorlesung vertieft.“ Um wissenschaftliches Arbeiten ging es in einer weiteren von ihr organisierten Lehrveranstaltung: „Hier wurde dann beispielsweise erklärt, worauf es beim Schreiben einer wissenschaftlichen Hausarbeit ankommt.“

Einige Zeit habe sie für ihr Studium sogar in Berlin gelebt, erzählt Hanna-Lea Hackländer. Denn: Ihr Studiengang beinhaltet ein dreimonatiges Pflichtpraktikum. Im Büro einer Bundestagsabgeordneten konnte sie ihr Theorie-Wissen in die Praxis überführen. „Unter anderem habe ich für die Arbeit in den Ausschüssen recherchiert. Viele wissen ja nicht, dass die eigentliche Bundestagsarbeit in verschiedenen Ausschüssen stattfindet und eben nicht nur im Plenarsaal.“ Ebenso an Reden konnte sie mitwirken, eigene Ideen einbringen. „Das war alles unheimlich interessant.“

Vor Ort in Wien: Nukleare Abrüstung und Außenpolitik im Blick

Dass gewissermaßen „über den eigenen Tellerrand schauen“ das Motto ihres Studiengangs ist, unterstreicht eine einwöchige Exkursion, die sie gemeinsam mit Kommilitoninnen und Kommilitonen nach Wien unternommen hat. Organisiert wurde das Ganze von ihrem Fachbereich gemeinsam mit der Bundeswehr. Inhaltlich ging es unter anderem um nukleare Abrüstung: „Wir besuchten ein Seminar, bei dem wir viel über die Politik Österreichs erfahren durften. Wir haben das österreichische Bundesheer besucht, die deutsche Botschaft und Institute in Wien.“ Internationale Politik sei sehr komplex und vielschichtig, eine Erkenntnis, die sie vertiefen konnte. „Und wie sich internationale Beziehungen verändern können, beispielsweise aufgrund des Krieges in der Ukraine.“

Politische Organisationen, Parlamente und Forschung: Berufsperspektiven gibt es viele

Was macht man mit einem Abschluss in Integrative Sozialwissenschaften? „Manche denken, danach kann man nur Taxifahrer werden. Aber das ist natürlich nicht so“, schmunzelt Hanna-Lea Hackländer. „Es gibt viele Berufsfelder. Das war mir am Anfang gar nicht so bewusst.“ Nach einem Master-Abschluss könne man beispielsweise an der Uni bleiben und noch promovieren. Anschließend als Dozentin oder gar Professorin eine akademische Laufbahn einschlagen. Aber auch der Journalismus sei ein möglicher Karriereweg. Genauso kann man als wissenschaftliche Mitarbeiterin oder Mitarbeiter für Bundestagsabgeordnete arbeiten oder in einem Landesparlament. Zudem seien politische Organisationen ein potenzieller Arbeitgeber – ebenso Stiftungen. „Wir belegen in unserem Studiengang auch Lehrveranstaltungen im Bereich Personal- und Organisationsentwicklung.“ Hier tun sich ebenfalls berufliche Perspektiven auf: Im Feld der Unternehmensberatung etwa.

Hohe Lesebereitschaft gefragt

Und was sollten Studieninteressierte oder Studienanfänger vorab wissen? „Sie müssen eine hohe Lesebereitschaft mitbringen. Während des gesamten Studiums liest man sehr viele wissenschaftliche Artikel.“ Wichtig sei zudem: „Man sollte sich bewusst sein, dass auch mathematische Kenntnisse erforderlich sind. Einige entscheiden sich für ein Studium im Bereich Sozialwissenschaften, weil sie nicht rechnen wollen. Doch das ist ein Fehler. Wir befassen uns im Studium mit Statistik und Datenerhebung. Das ist kein Schwerpunkt. Aber es gehört eben dazu.“ Und vor Gruppenarbeiten und dem Halten von Referaten sollte man ebenfalls nicht zurückschrecken. Hanna-Lea Hackländer ist sehr zufrieden mit der Wahl ihres Studiengangs. Wohin es sie später einmal zieht, weiß sie noch nicht genau: „Vielleicht in Richtung Lehre oder Beratung, mal schauen.“ Die Möglichkeiten sind – wie bereits im Studium – ausgesprochen vielfältig.

Foto: RPTU, Koziel